Eine unkomplizierte Blasenentzündung gehört mit zu den häufigsten Beratungsthemen in der Selbstmedikation. Meist trifft der Harnwegsinfekt die Frauen, da die Harnröhre deutlich kürzer ist als die der Männer. Auch die anatomische Nachbarschaft von Harnröhre und Darmausgang kann eine Zystitis begünstigen, denn hier kann es schnell zu einer Schmierinfektion kommen. Auch können hormonelle Veränderungen schuld an häufigen Harnwegsinfekten sein, z.B. Schwangerschaft und Wechseljahre.
Auslöser
Der häufigste Auslöser einer Zystitis sind Bakterien, meist die E.coli Bakterien, die sich in unserem Darm befinden, daher auch die Gefahr der Schmierinfektion. Die Bakterien gelangen durch die Harnröhre in die Harnblase – dies führt zu einer Reizung der Blasenwand.
Symptome
Die typischen Symptome sind ständiger Harndrang (Pollakisurie) mit geringen Urinmengen, Schmerzen beim Wasserlassen (Dysurie) sowie Krämpfe im Unterbauch. Die Symptome können sich in Einzelfällen natürlich unterscheiden, hier gilt: Sobald Blut im Urin ist oder Fieber auftritt ist umgehend ein Arzt aufzusuchen! Auch wenn nach 3 Tagen der Selbstmedikation keine Besserung auftritt, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Diagnose
Im Beratungsgespräch kann durch hinterfragen der Symptome oftmals fest gestellt werden, ob es sich um einen unkomplizierten Harnwegsinfekt handelt. Denn eine Blasenentzündung sollte man nicht übergehen und eine unkomplizierte Zystitis kann gut in der Selbstmedikation behandelt werden. Besonders gut eignen sich für die Selbstdiagnose Urinteststreifen, die den Nitrit-Wert und den Leukozyten-Wert anzeigen. Denn eine vermehrte Leukozyten Ausscheidung über den Urin deutet auf einen bakteriellen Harnwegsinfekt hin. Ebenso wie ein zu hoher Nitrit-Wert, denn die Infekt verursachenden Bakterien verwandeln das im Urin vorhandene Nitrat in Nitrit um.
Behandlung
Eine Behandlung der unkomplizierten Blasenentzündung kann oft in der Selbstmedikation behandelt werden. Nicht immer ist ein Antibiotikum notwendig. Tritt allerdings nach 3 Tagen keine Besserung der Symptome auf , so sollte ein Arzt umgehend aufgesucht werden.
Die Einnahme eines hochwertigen Phytopharmaka´s ist besonders sinnvoll. Denn die Präparate haben oftmals mehrere besondere Eigenschaften. Hier gibt es verschiedene gute Präparate von verschiedenen Firmen.
Mein Präparat der 1. Wahl enthält Rosmarin, Tausendgüldenkraut und Liebstöckel – diese Kombination wirkt entkrampfend, schmerzstillend und entzündungshemmend. Der Packungsinhalt sollte komplett eingenommen werden, er reicht für 10 Tage, auch wenn nach 3 Tagen schon eine deutliche Besserung auftritt. Bei diesem Präparat ist eine Einnahme über 10 Tage zugelassen.
Auch ein Präparat mit Kapuzinerkresse und Meerrettich kann Abhilfe schaffen, denn diese zwei Pflanzenextrakte wirken antibiotisch.
Die wohl bekannteste Pflanze bei einer Blasenentzündung sind die Bärentraubenblätter. Diese enthalten den Wirkstoff Arbutin und wirken harndesinfizierend. Allerdings sollte sich die Anwendung auf max. 5 mal jährlich sowie 7 Tage am Stück beschränken.
Auch das trinken eines speziellen Blasen- und Nierentees ist natürlich sinnvoll! Man kann entweder einen Extrakt-Tee trinken, diese sind etwas „stärker“ als die klassischen Filterbeutel. Aber egal für welchen Tee man sich entscheidet, es sollte ein hochwertiger sein.
Eine zusätzliche Einnahme von D-Mannose kann für Patienten mit wiederkehrenden Harnwegsinfekten von Vorteil sein. Denn der Zucker ummantelt die Bakterien, so können sie sich nicht an der Blasenwand haften und werden über den Urin ausgeschieden.
Arztbesuch
Zu einem Arztbesuch sollte immer geraten werden, wenn es immer zu wiederkehrenden Harnwegsinfekten kommt, nach 3 Tagen keine Besserung auftritt sowie weitere Beschwerden wie Fieber, starke Schmerzen und Blut im Urin!
Ebenso sollten folgende Patientengruppen sofort zu einem Arzt geschickt werden: Schwangere, Kinder, Diabetiker sowie Patienten mit einer Immunschwäche. Auch Männer sollten zu einem Arzt geschickt werden, denn bei Männern handelt es sich meist nicht um eine unkomplizierte Blasenentzündung.